Beschreibung
Hallo ihr Lieben
Ich melde mich wieder einmal bei Euch. Vor über einem Jahr bin ich ja plötzlich in der Schweiz gelandet. Alles war anders, kälter und ungewohnt, aber meine Pflegemami hat mich liebevoll aufgenommen und mir einiges gezeigt. Dann kam der Tag, an dem mich meine Pflegemami zu Frauchen gebracht hat. Das war vor etwa neun Monaten. Also ich muss euch ehrlich sagen, das war schon ein bisschen speziell – plötzlich war ich an einem mir fremden Ort und sollte mich da alleine zurechtfinden. Zum Glück gibt es noch Jess – der uralte Hund von Frauchen – der war immer total relaxed und dadurch wusste ich, dass mir keine Gefahr droht. Der Ort war aber ganz ok, auch wenn es etwas anstrengend war: Da sind zum Beispiel die drei Katzen von Frauchen. Die wollen immer nur Schmusen, obwohl ich mit ihnen Spielen will. Ok – ich wollte sie zu Beginn auch jagen, aber Frauchen hat gesagt, die Katzen gehören auch zu unserer Familie und darum habe ich aufgehört hinter ihnen her zu rennen. Die Welt erscheint mir manchmal immer noch sehr sehr gruselig. Busse, Züge, grosse Menschen oder Menschenansammlungen und Lärm jeglicher Art sind für mich schwierig zu ertragen. Frauchen ist da ziemlich anstrengend. Immer wieder sagt sie, dass diese oder jene Situation nun zu meinem Leben gehört und dass wir das alles gemeinsam meistern werden. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als Frauchen zu vertrauen. Aber wenn ich den alten Jess sehe, der alles mitmacht, weiss ich, dass Frauchen schon auf uns aufpasst. Für mich ist dann besonders wichtig, dass mir Frauchen alles genau zeigt und viel Geduld mit mir hat. Besonders gruslig war der Wald, die Bäume! Wahnsinn! Frauchen und Jess haben mir aber den Wald gezeigt und heute liebe ich ihn. So sehr, dass ich auch voller Freude die interessanten Gerüche verfolge, egal durch welches Dickicht ich mich kämpfen muss – dies wiederum gefällt Frauchen nicht so sehr.
Samstags gehen wir in die Schule. Ich versuche dann immer alles zu verstehen, was Frauchen von mir will und wenn es passt, freut sich Frauchen so sehr, dass auch ich total happy bin – es ist für mich so schön, Frauchen zu gefallen.
Hier bei Frauchen und Jess habe ich sogar ein Pferd. Wenn das Pferd Frauchen durch die Gegend trägt, bin ich verantwortlich, dass keine Gefahr droht. Dann bewache ich Frauchen und Pferd. Diese Aufgabe ist mir sehr wichtig und ich nehme diese auch sehr ernst. Frauchen meint zwar, ich könnte mich ruhig ein wenig zurückhalten, aber das kann ich einfach (noch) nicht.
Am schönsten ist, dass ich jeden Tag einen «Guten-Morgen» und «Gute-Nacht»-Knuddel bekomme und ich dann mit Sicherheit weiss: Ich bin zu Hause!
Liebe Grüsse
Paris